Minister übergab persönlich die Ehrenurkunde   - 20.10.10

 

Am Mittwoch feierte der CSU-Ortsverband Oberthulba sein

50-jähriges Bestehen mit einer großen Feier in der Mehrzweckhalle. Die Schirmherrschaft hatte der bayerische Staatsminister für Umwelt und Gesundheit, Markus Söder, übernommen. Er überreichte Altlandrat Herbert Neder auch die Ernennungsurkunde zum Ehrenmitglied. Anschließend trug sich Söder sich ins Goldene Buch des Marktes Oberthulba ein.

Ortsverbands-Vorsitzender Gerhard Karg begrüßte etwa 300 Gäste. Den musikalischen Rahmen setzten die Sänger „Bright Voices“ und der Musikverein Oberthulba. Für einen optischen Farbtupfer sorgte die Volkstanzgruppe Thulba-Frankenbrunn.

Das Selbstwertgefühl der Oberthulbaer wuchs bei Söders Festrede. Der Regierung in Oberbayern zeige er die fränkische Flagge auch bei schlechtem Wetter, versicherte der Minister. Nach Unterfranken reise er allein schon deshalb so gerne, weil er dort viele seiner Namensvettern antreffe. Auch in Oberthulba wurde Söder fündig. Zwar hatte er sein Ziel, die Mehrzweckhalle, bei der Anreise knapp verfehlt und war versehentlich an der Thulbatalschule gelandet, doch beim Anblick vieler Isomatten in der Turnhalle sei ihm schnell klar gewesen, dass er dort falsch war. Vielleicht hätten die ihm zu Ehren abgefeuerten Böllerschüsse doch früher ertönen sollen.

In 50 Jahren seien offensichtlich viele Entscheidungen getroffen worden, mutmaßte Söder. Menschen hätten sich engagiert, die mehr getan hätten als nur ihre bloße Pflicht. Und Freundschaften seien entstanden, wies Söder auf seinen langjährigen guten Kontakt zu Landrat Thomas Bold hin. Anhand verschiedener Projekte wie zum Beispiel Telemedizin und das grüne Klassenzimmer zeigte der Minister auf, dass jeder Euro aus München in Unterfranken gut angelegt sei.

 

Solidarität zur Heimat

Freilich kam Söder bei seiner Werteanalyse der drei Buchstaben C, S und U nicht am berüchtigten Thema Kruzifix und Kopftuchverbot in den Schulen vorbei. Beim Thema Gesundheit machte er sich für die Gleichbehandlung aller Patienten stark und wehrte sich gegen Klassifizierungen nach Armut und Reichtum oder Altersgruppen jünger und älter als 60 Jahre. In Würde sollte der Sterbeweg zum Beispiel von Palliativ-Stationen begleitet werden. „Menschlichkeit und Modernität im schönen Bayern, das ist mein Lebensgefühl“, zog sich Söder an fernen Stränden aus Solidarität zur Heimat gern auch mal die weiß-blaue Badehose an.

Der Überzeugungsfranke Söder habe vielen Zuhörern aus der Seele gesprochen, meinte Ortsvorsitzender Karg. Er wies auf die bewegte Geschichte des Marktes Oberthulba hin. Er nannte viele Namen verdienter Bürgermeister und CSU-Vorsitzender. So zum Beispiel Hugo Schottdorf, Josef Vorndran, Aloys Wehner, Hans Baier, Herbert Neder, Franz von Prümmer, Gerhard Adam, Sepp Waldner, Eugen Freiberg, Peter Glatt, Ewald Keßler, Walter Hack, Josef Hüfner, Edmund Kolb und Rainer Werner.

Das Engagement für einen demokratischen Staat lohne sich, stellte das frisch gebackene Ehrenmitglied Herbert Neder fest. Zwar habe er sich früher öfters gefragt „Warum tue ich mir das an?“, als seine politischen Tätigkeiten im Widerspruch zu den familiären Wünschen standen. Nach seiner Pensionierung sei er aber nicht in ein Loch gefallen, sondern weiterhin aktiv in der Seniorenarbeit.

 

Lob vom Bürgermeister

Die Mandatsträger aus den Reihen der CSU seien im Markt Oberthulba ihren Aufgaben über das erwartete Maß hinaus gerecht geworden, lobte Bürgermeister Gotthard Schlereth. Kluge Weichenstellungen habe es zur Zeit der Gebietsreform gegeben. Schlereth machte sich für eine weiterhin lebendige Demokratie stark, in der gelegentlich auch konservative Söder-Aspekte diskutiert werden dürfen.

Der Markt Oberthulba blicke auf eine lange Reihe maßgeblicher Persönlichkeiten und eine stolze Tradition zurück, gratulierte Landrat Thomas Bold zum 50-Jährigen: „Sie sind die tragenden Säulen.“ Bezirkstags-Vizepräsidentin Karin Renner entdeckte die Nähe zum Menschen an der Basis des Ortsverbandes Oberthulba.

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Quelle Main-Post - Gerd Schaar